Hamjambo Rafiki

Liebe Leute,

heute, am Sonntag habe ich genau zwei Wochen hinter mir und ich kann es kaum fassen, wie einerseits schnell diese rumgingen. Anderseits wird mir klar, dass ich nicht nur Urlaub hier in Tansania mache.

Zunächst kann ich beruhigt sagen, wie nett meine Gastfamilie ist und wie lecker das Essen. Wir leben hier mit insgesamt elf Freiwilligen in einer Art Pension und es fühlt sich an wie in einer WG. Wir teilen uns zu zweit ein Zimmer mit eigenem Bad. Die Unterkunft ist auf das Wesentliche konzentriert, aber das ist vollkommen ausreichend. Abends ist es hier ganz schön kalt und wir sitzen oft in Fleecejacken und dicken Socken zusammen und spielen Gemeinschaftsspiele.

Die nächsten sechs Wochen steht ein Sprachkurs an und am Nachmittag erkunden wir die Umgebung, spielen mit den Kindern oder arbeiten an den ersten Projekten. Die Kinder freuen sich riesig, wenn sie uns sehen. Sie rufen laut Mzungu (Weißer), laufen auf uns zu, halten unsere Hände und umarmen uns. Und auch die Erwachsenen, gerade die Älteren, freuen sich immer sehr uns zu sehen. Man wird hier behandelt, als wäre man etwas ganz Besonderes, was zum Teil echt komisch ist, weil einem selbst klar ist, dass dies nicht unbedingt zutrifft.

Sehr beeindruckend ist auch der Markt, der ca. 15 min zu Fuß von unserem neuen Zuhause entfernt ist. Dort verkaufen die Leute, sehr dicht beieinander, Früchte, Tee, Kleidung, Stoffe und noch viel mehr. Sie schauen uns an, rufen uns etwas auf Kiswahili zu und freuen sich sehr, wenn wir mit den paar erlernten Vokabeln antworten.

Morgen fahren wir mit ein paar Schülern in die Stadt nach Moshi, um uns ein Fußballspiel anzuschauen, auch darauf bin ich schon sehr gespannt.

Es ist alles unglaublich beeindruckend, neu und aufregend. Ich freue mich schon sehr, unsere Projekte auszuarbeiten und die Sprache zu erlernen, um mich besser in die Gesellschaft intergrieren zu können.

Ganz liebe Grüße aus Tansania

Nell Weiße