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Gnadenhof in Ellerbek – Refugium für ausgediente Nutztiere

Acht Schafe und sechs Ziegen ziehen neuerdings Aufmerksamkeit auf sich und kommen neugierig ans Gatter, wenn interessierte Spaziergänger stehenbleiben. Diese tierischen Nachbarn haben – zusammen mit Gänsen, Lauf- und Zwergenten, Hühnern und Kaninchen auf dem Gnadenhof am Rugenbergener Mühlenweg ein neues Zuhause gefunden.

Initiator und Betreiber des Gnadenhofes ist André Freihoff. Der 21-jährige Ellerbeker hat die rund ein Hektar große Weidefläche gepachtet und um den Jahreswechsel herum seine Auffangstation eröffnet. Die Tiere stammten aus schlechten und aufgelösten Tierhaltungen oder wurden vor der Schlachtung gerettet, erzählt Freihoff im Gespräch mit unserer Redaktion. Das jüngste Tier, die Ziege „Fritzi“, ist gut 8 Monate alt. Das älteste Tier ist die 17-jährige „Schafsoma“ namens „Mäh“.

Als Kind habe er stets Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen um sich gehabt. „Ich wollte immer schon Tiere retten. Jetzt haben wir diese Weide gefunden und ich kann mir meinen Traum erfüllen“, erzählt André Freihoff begeistert. Leicht ist die neue Aufgabe indes nicht. Täglich ist Freihoff vor Ort, füttert und versorgt die Tiere. „Es gibt jeden Tag viel zu tun. Die Tiere brauchen Futter – die Schafe und Ziegen bekommen Heu und Kraftfutter, Möhren, Rote Bete und Äpfel. Es wird auch mal ein Tier krank und muss versorgt werden. Auf der Weide entstehen außerdem nach und nach kleine Unterstände und Schutzhütten. Wir arbeiten mit dem, was wir bekommen können.“ Tatkräftige Unterstützung bekommt Freihoff vor allem von seiner Verlobten Shirly Neumann und seinem Onkel Florian Kling.

Die Kosten für die Weide-Pacht, Tierhaltung und Ausbau der Gehege bestreiten die Tierfreunde durch viel Eigenleistung. Langfristig sollen Spenden den Betrieb des Gnadenhofes sichern. Dafür bereiteten sie die Gründung eines Vereins vor – „die Ellerbeker Arche“. Auch eine Erweiterung der Fläche sei angedacht, so Freihoff. „Wir bekommen viele Anfragen für die Unterbringung von Tieren. Allerdings haben wir für Schafe und Ziegen bereits Aufnahmestopp.“

Patenschaften, Geld- und Futterspenden, Spaziergang mit Ziegen und Schafen
Mit einer Tierpatenschaft können Interessierte Gutes tun. „Den Betrag für die Patenschaft kann jeder frei festlegen, je nachdem, was ihm ‚sein‘ Lieblingstier wert ist“, sagt Freihoff. Futterspenden sind ebenfalls willkommen: Die Ziegen und Schafe fressen gern Äpfel, Möhren, Salat und trockenes Brot. Am Gatter des Gnadenhofes steht eine Spendenbox, in die das Futter gelegt werden kann. Und wer die Ziegen und Schafe näher kennenlernen und hautnah erleben möchte, kann mit André Freihoff einen „Besuchstermin“ absprechen. „Wir möchten Kindern und Erwachsenen zeigen, dass Ziegen und Schafe tolle, gelehrige Tiere sind. Wir freuen uns hier sehr über eine Spende, die wir zum Wohl unserer Tiere verwenden.“

Wer Kontakt aufnehmen und unterstützen möchte, erreicht André Freihoff per Mail andrefreihoff@gmail.com oder Mobiltelefon 01704030722. tk

6 Kommentare

  1. Guten Tag,
    ich habe sechs russische Gänse die ich abgegeben muß. Die Gänse leben in unserem Wald und müssen diesen verlassen. Das Amt hat uns eine Frist gesetzt, welche schon verstrichen ist. Es ist wirklich schwer diese Tiere unterzubringen. Es sind zwei Ganter und vier Gänse, sind ein gutes Jahr alt und Handaufzucht. Haben Sie eine Möglichkeit die Tiere aufzunehmen oder wüssten Sie einen Platz?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Andrea Struve

    • Danuta Szczesniewski

      Moin Frau Struve,
      bitte fragen Sie auf dem Gnadenhof in Ellerbek bei André Freihoff nach. Telefon 0170 4030722

  2. Hallo Herr Freihoff,

    ich bin eben auf den Begriff Gnadenhof gestoßen und bin absolut begeistert! Ich wusste gar nicht, dass es so etwas Cooles gibt! Das ist genau das, was ich mir für unsere zwei lieben Hähne wünschen würde. Es hat mir Hoffnung gemacht, dass die zwei weiterhin ein schönes Leben haben können.

    Ich bin jetzt seit Monaten auf der Suche nach einem neuen Zuhause für sie (Orpington, nicht komplett reinrassig); seit ich weiß, dass unsere Nachbarin sie leider doch nicht aufnehmen kann. Ich habe schon mehrere Anzeigen inseriert, aber bisher hat sich noch keiner gemeldet. Sie sind jetzt 4,5 Monate alt, wirklich liebenswerte Tiere, zahm und hübsch anzusehen. Sie werden von Tag zu Tag puscheliger! Die Zeit wird knapp und ich will nicht, dass sie geschlachtet werden. Wir haben hier keine Kapazitäten mehr.
    Sie heißen Honeyfluff und Delphi und sind kräftig und wachsam. Krähen tun sie bis jetzt noch nicht.
    Sie wurden mit liebevoller Hand großgezogen, sind Auslauf gewöhnt und Menschen gewöhnt.

    Ich kann Ihnen gerne Fotos schicken.
    Haben Sie noch Platz für die beiden?

    Das wäre wirklich toll!

    Beste Grüße

    Kristina

    PS: Bitte entschuldigen Sie die etwas chaotische Nachricht. Ich war einfach sehr froh, Ihren Hof entdeckt zu haben.

  3. Guten Tag. Nehmen Sie auch ältere Hunde?
    Aufgrund Veränderung unserer Wohnsituation müssen wir uns leider von unseren 11 Jahre alten Mischling shuns trennen, was uns sehr tut. Lg

    • Hallo, seinen 11 Jahre alten Hund aufgrund veränderter ,Wohnsituation‘ abzugeben ist unfassbar skrupellos, aber ja inzwischen durchaus üblich. Ich hoffe, für diesen Hund hat sich in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden.

  4. DorfGeflüster

    Ein Hund, der zur Familie gehört, hat auf einem Gnadenhof nichts zu suchen.
    Er verdient eine liebevolle Familie, die ihm ein schönes Zuhause bietet.

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