Newsticker
Startseite | Orte | Hasloh | „Der Nächste, bitte“

„Der Nächste, bitte“

Aufführung in Hasloh

Im Oktober ist es wieder soweit: Die Volksspielgruppe im TuS Hasloh bringt ihr neues Stück auf die Bretter des Landhaus Schadendorf. Die Darsteller werden viel Herzblut in ihre Rollen legen, Maske und Kostüme sitzen und das Bühnenbild bietet den passenden Rahmen.
Aber wie kommt es eigentlich dazu? Was passiert alles im Vorwege? Wir sprachen mit Regisseurin Bärbel Kote, die seit 5 Jahren alles in Szene setzt.

Dorf-Geflüster: Wann ging es mit den Vorbereitungen für das aktuelle Stück los?

Regisseurin Bärbel Kote mit dem Ball, der später eine Riesentomate darstellen wird

Regisseurin Bärbel Kote mit dem Ball, der später eine Riesentomate darstellen wird

Bärbel Kote: Schon im Januar haben ein paar Spieler und ich diverse Rollenbücher gelesen, um ein passendes Stück auszuwählen.

D.-G.: Was sind Ihre Kriterien dabei?

Bärbel Kote: Wir fragen uns, ob das Stück nicht nur uns, sondern auch unsere Zuschauer begeistern würde. Dann prüfe ich, ob entsprechende Spieler zur Verfügung stehen. Alter und Statur sind dabei genauso entscheidend wie die Überlegung, ob derjenige auch textsicher genug ist für die ihm zugedachte Rolle. Danach spreche ich mit unseren Bühnenbauern Helmut Krumwiede und Klaus Reger, ob sie ein entsprechendes Bühnenbild bauen können. Dann muss geprüft werden, ob die nötigen Requisiten zu beschaffen sind. Diesmal brauchten wir zum Beispiel ein Skelett…

D.-G.: Wann beginnen die Proben?

Bärbel Kote: Schon Mitte April. Die erste Probe ist eine sogenannte Stellprobe. Wir setzen uns zusammen und die Spieler lesen ihre Texte laut vor und wir bearbeiten sie. Von da an wird ein- bis zweimal die Woche geprobt (mit Ausnahme einer kurzen Sommerpause). Dabei üben wir nicht gleich das ganze Stück sondern einzelne Akte noch mit dem Rollenbuch in der Hand. Sobald die ersten Gänge, Gesten und die Mimik geprobt wurden, geht es ans Auswendiglernen. In den letzten zwei bis drei Wochen vor der Aufführung setzen wir schon mal eine Probe mehr an. Schließlich folgt die Hauptprobe in voller Kostümierung und mit allen Requisiten und zuletzt die Generalprobe.

D.-G.: Sind Sie aufgeregt vor der ersten Aufführung?

Bärbel Kote: Zur Premiere stehen wir immer wieder mit Lampenfieber auf der Bühne und fragen uns: Warum machen wir das bloß? Adrenalin pur! Aber mit den ersten Sätzen wird es immer besser und sobald wir merken, dass das Publikum mitgeht, genießen wir es auch. Danach stoßen wir dann gemeinsam an.

D.-G.: Und nachdem der letzte Vorhang der Saison gefallen ist?

Bärbel Kote: Dann sitzen wir gemütlich zusammen. Es wird musiziert, ich halte meine Dankesrede, wir essen und unterhalten uns. Und das Theaterjahr ist um. Aber im Januar geht es dann ja schon wieder los…

D.-G.: Vielen Dank für diesen spannenden Blick hinter die Kulissen!
Interview: Alexandra Wulf

 

Sie wollen auch auf die Bühne?
Nur zu!
Wer das Ensemble ergänzen möchte, sollte Spielfreude mitbringen, teamfähig sein, Texte lernen können und zumindest einen Abend in der Woche Zeit haben. Alles andere kommt von selbst und das ganze Team unterstützt die neuen Kollegen gern. Besonders die Herren der Schöpfung sind herzlich aufgefordert, das Rampenlicht für sich zu entdecken! Interessenten melden sich bei Bärbel Kote per Mail an vsbh@arcor.de oder unter der Telefonnummer 04106 48 75.

 

Historie der Theatergruppe
Die Bühne besteht seit 1988, aber der bis dahin eingetragene Verein wurde vor sechs Jahren aufgelöst. Die Theatergruppe wurde von Willy Fresch 1988 ins Leben gerufen, er leitete sie rund 20 Jahre und gab die Leitung dann an Andreas Zornikau und Harald Gratzkowski ab.
Nach dem Stück „Tratsch im Treppenhaus“ im Jahre 2010 wurde die Theatergruppe Anfang 2011 aufgelöst. Helmut Krumwiede setzte sich dann dafür ein, dass die Gruppe – quasi als Sparte – unter dem Dach des TuS Hasloh neu entstehen konnte.
Alles begann quasi bei Null. Die alte Bühne gab es nicht mehr, da im Landhaus Schadendorf umgebaut wurde und die Bühnenbauer erst nach Rücksprache mit dem Eigentümer eine neue Bühne bauen durften. Auch einige Mitglieder waren zwischenzeitlich ausgeschieden. Da Harald Gratzkowski, der die neue Gruppe gern übernommen hätte und auch für die Regie eingesetzt worden war, erkrankte, begann Bärbel Kote ihn zu unterstützen und übernahm schließlich die Regie. Mittlerweile hat sie fünf Stücke inszeniert und die entsprechenden Spieler ausgesucht.
Am längsten dabei sind Wilma Kolbe, Ingrid Kohrs (sie spielt dieses Mal nicht mit), Thorsten Kitzmann und Bärbel Kote. Ganz neu im Ensemble sind dagegen Gerda Ahrendt und Rudi Schimanski.

 

 

Das aktuelle Stück
Frau Dr. Biederbrock (Nina Kruse) hat die unterschiedlichsten Patienten: Der Dorfcasanova (Fabian Dill), der allein schon wegen der Sprechstundenhilfe (Anja Zorn) kommt, aber Probleme mit seiner „Standfestigkeit“ hat. Oder die Damen, denen aus lauter Langeweile immer neue Krankheiten einfallen (Wilma Kolbe, Bärbel Kote), ein Patient mit Angstpsychose (Thorsten Kitzmann) und viele mehr.
Die Frau Doktor hat für jeden ein Mittel, Pulver oder einen guten Rat. Sie experimentiert in der festen Überzeugung, ein Medikament zu entwickeln, dass allen Menschen helfen kann. Versuchsobjekte sind – ihre Patienten.
Aber als sie Bauer Grieße (Rudi Schimanski) etwas verschreibt, er danach Eigenurin zur Düngung seiner Pflanzen nutzt und diese plötzlich riesengroß werden, bringt das nicht nur die Presse auf den Plan sondern auch den Arzt aus dem Nachbarort (Dr. Olaf Kistenmacher). Aber auch von amtlicher Seite (Gerda Ahrendt) und einer Vertreterin der Pharmaindustrie (Christine d’Huart) bedrängt, gerät Frau Dr. Biederbrock immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Von „himmelhochjauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ durchlebt sie ein großes Durcheinander…

Ärztlicher Beistand

Die schwangere Nina Kruse spielt die Hauptrolle, Dr. Paula Biederbrock

Nina Kruse spielt die Hauptrolle, Dr. Paula Biederbrock

Die Hauptrolle der Dr. Paula Biederbrock spielt die hochschwangere Nina Kruse. Gut, dass ihr für den Fall der Fälle ein echter Arzt zur Seite steht: In der Rolle des Arztes aus dem Nachbardorf ist Dr. Olaf Kistenmacher, Allgemeinmediziner aus Hasloh, auf der Bühne zu sehen.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.Benötigte Felder sind markiert *

*