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Gemeinsam für das Hexenwäldchen

Runder Tisch in Ellerbek

Gestern Abend (13. Juni) hatte das Dorf-Geflüster zum runden Tisch ins Montenegro bei Sabina eingeladen. Thema waren die Reibungspunkte zwischen Reitern und Hundehaltern im Ellerbeker Hexenwäldchen – und wie man sie aus der Welt schaffen kann.

Hundehalter ärgern sich über Pferdeäpfel mitten auf den Wegen und Reiter sind nicht begeistert von unangeleinten Hunden, die die Pferde verschrecken können. Die Stimmung im Wäldchen war mittlerweile sehr angespannt wenn es zu Begegnungen beider Tierfreunde kam.

Da sich bekanntlich im direkten Gespräch viele Missverständnisse ausräumen lassen und Verständnis für den anderen entwickelt wird und sogar gemeinsam Ideen für ein friedliches Miteinander entstehen können, brachte das Dorf-Geflüster alle an einen Tisch.
Rund 20 Teilnehmer aus Ellerbek, Bönningstedt und Umgebung kamen zusammen: Hundehalter und/oder Reiter, Politiker und Pastorin Vočka sowie Monika und Tobias Hutny. Und die hatten für die meisten Teilnehmer gleich eine große Überraschung parat: Ihnen gehört das Hexenwäldchen größtenteils! Einzig die Wege sind im Gemeindebesitz – der Wald an sich gehört den Familien Hutny und Kudenholdt.
Und die sind gar nicht glücklich darüber, wie der Wald sich verändert: Es werden immer neue Trampelpfade geschaffen und nachwachsende Bäume dadurch zerstört. Es gibt immer weniger nachwachsendes Grün. Und das ist auch für die Bewohner – die Wildtiere – gefährlich, denn sie verlieren dadurch ihren Lebensraum. Außerdem häuft sich herumliegender Hundekot – der sich leider nicht als Dünger eignet.

Die Reiter und Hundebesitzer machten sich Luft und trugen ihre Wünsche vor:
Damit Fußgänger (mit und ohne Hund) nicht in Pferdeäppel treten müssen, bitte die Pferde dafür an die Seite lenken oder wenn es auf dem Weg passiert ist, absteigen und die Haufen einfach vom Weg runter schieben – damit ist auch Familie Hutny einverstanden. So können sich im Sommer keine Bremsen zu Hunderten auf dem Weg versammeln und im Winter entstehen keine vereisten Hindernisse.

Dass Reiter an Fußgängern nur im Schritt vorbeigehen, sollte selbstverständlich sein – ebenso, dass Hundehalter ihre Vierbeiner heranrufen und bei sich haben, wenn ein Reiter zu sehen ist. Allein aus Rücksichtnahme und um damit ein positives Signal zu setzen – auch wenn Bello „noch nie etwas gemacht hat“.

Ein großes Anliegen der Reiter war, auch weiterhin mit den Pferden in die Aue zu dürfen. Bürgermeister Günther Hildebrand wird nun – gemeinsam mit Hermann Ahrens und Monika Hutny – einen Ortstermin durchführen, um zu sehen, wo eine geeignete Stelle dafür ist und wie man die Zuwegung so gestalten kann, dass der Wald möglichst wenig belastet wird. Dass dann alle auf diesem Weg bleiben, wenn ihnen schon die Möglichkeit von den Eigentümern weiterhin gegeben wird, versteht sich von selbst!

Im Laufe des Abends veränderte sich die Stimmung merklich: Von anfänglicher Konfrontation hin zu einem tollen Miteinander. Alle hatten die Möglichkeit, ihren Ärger und ihre Bedenken loszuwerden, sich aber auch die Standpunkte der anderen anzuhören – und schließlich sogar gemeinsam Ideen zu entwickeln!
So bot eine Teilnehmerin zum Beispiel Fledermauskästen fürs Hexenwäldchen an und schlug eine gemeinsame Baumpflanzaktion vor – und begeisterte damit alle.
Die Reiter sagten, dass sie sich regelmäßig um das Freischneiden der Wege kümmern würden und alle Infos in ihren Ställen weitergeben werden.

Im Zuge des Abends tauschten die Teilnehmer ihre Telefonnummern und Emailadressen aus, um so effektiv an einem Strang ziehen zu können – denn in einem waren sich alle einig: Das Hexenwäldchen ist ein wunderschöner Ort, an dem man sich gern aufhält und einander freundlich begegnen möchte! aw

 

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