Kampf gegen die Einbruchskriminalität
Die Bekämpfung von Einbrüchen ist seit Jahren Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit im Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg (also im Kreis Pinneberg und Segeberg). Die Polizei hat vorgestern und gestern (26./27.Januar) im Hamburger Rand, konkret im Revierbereich Rellingen (von Bönningstedt bis Schenefeld) einen wohl für alle Bürger deutlich sichtbaren Kontrolleinsatz mit jeweils rund 100 Einsatzkräften in Uniform und in zivil durchgeführt.
Der Einsatz fand im Rahmen des Konzeptes zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchsdiebstähle (WED-Konzept) statt. Die Beamten haben hier 1089 Fahrzeuge kontrolliert. Zeitgleich abgestimmt hat es auf Hamburger Seite Kontrollen der Hamburger Polizei gegeben. Der Hamburger Rand, damit der Revierbereich Rellingen, ist jedes Jahr stark von Einbruchskriminalität betroffen. Momentan gibt es noch eine deutliche Steigerung, teils von 100 Prozent. In der Woche vor den jetzt durchgeführten Kontrollen gab es allein in den Gemeinden Rellingen, Halstenbek und Schenefeld insgesamt 15 Taten, täglich also mehr als zwei. Vorgestern gab es keine, gestern eine Tat in Halstenbek (in der Zeit von 8.00 Uhr bis zur 19.30 Uhr).
Ziel des zweitägigen Großeinsatzes war es, möglichst viele Personen in Fahrzeugen auf den Ein-und Ausfallstraßen, aber auch an Bahnhöfen, Busknotenpunkten und in den betroffenen Wohngebieten zu kontrollieren, um potenzielle Täter zu identifizieren oder gar festzunehmen und eine deutliche Polizeipräsenz zu zeigen. Eingesetzt waren zivile WED-Kräfte, Kräfte des Zivilen Streifenkommandos und der Diensthundestaffel der Polizeidirektion, uniformierte Kontrollbeamte aus dem gesamten Direktionsbereich sowie vier Gruppen der Eutiner Einsatzhundertschaft.
Neben vielen mobilen Kontrollteams, die aus dem fließenden Verkehr heraus agierten, gab es an insgesamt zehn verschiedenen Punkten an den Ein-und Ausfallstraßen von und nach Hamburg stationäre Kontrollstellen. Dort sichteten die Kräfte der Einsatzhundertschaft den gesamten Verkehr. Das waren tausende Autofahrer. Die interessanten darunter lotste ein Kontrollposten in die Kontrollstelle, wo die Teams sie der näheren Kontrolle unterzogen. Anhand dieser kann die Polizei Erkenntnisse über potenzielle Täter, Täterstrukturen und ihre Bewegungen sammeln. Es gab unter den Kontrollierten solche, die polizeilich schon bekannt waren wegen verschiedenster, teils schwerwiegender, Delikte, darunter auch neun, die konkret im Bereich Diebstahlskriminalität schon aktiv waren. Diese gewonnenen Informationen fließen ein in die landesweite und auch länderübergreifende Lagebewertung.
Im Einzelnen: Nach dem Fund einer geringen Menge Betäubungsmittel kam es gestern am frühen Abend zur vorläufigen Festnahme von drei Jugendlichen am S-Bahnhof Krupunder.
Auf Hamburger Seite gab es kurz darauf eine Festnahme eines Chilenen, der mit Einbruchswerkzeug angetroffen wurde.
Am Halstenbeker S-Bahnhof wollte ein Mann sich gestern nicht ausweisen und leistete Widerstand. Dem Beschuldigten wurde eine Blutprobe entnommen, weil er alkoholisiert war.
In Tangstedt bündelten sich gestern Nachmittag für einen kurzen Zeitraum die Fahndungskräfte nach einer Alarmauslösung, der aber letztlich kein Einbruch zugrunde lag.
Zur gleichen Zeit war in Schenefeld ein Fahrzeug besetzt mit drei Männern aus dem Kosovo der näheren Kontrolle unterzogen worden. Unter ihnen ein 23-Jähriger, der sich nun wegen illegalen Aufenthaltes und Urkundenfälschung verantworten muss. Die Beamten identifizierten seinen vorgezeigten Ausweis mit falschem Namen als Totalfälschung.
In Bönningstedt war ein Rumäne kurzzeitig in das Visier der Fahndungskräfte geraten und in Ellerbek waren die Aktivitäten zweier rumänischer Frauen verdächtig aufgefallen.
Vorgestern gab es zudem noch drei Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Letztlich gab es aber nicht eine Situation, an der Einbrecher am Werk oder auf der Flucht waren. Dafür wäre die Polizei gestern besonders gut aufgestellt und taktisch vorbereitet gewesen. In keinem der Fahrzeuge konnte Diebesgut festgestellt werden. Die massive Polizeipräsenz dürfte zur deutlichen Verringerung der Taten an diesen beiden Tagen beigetragen haben. aw/ots