Verein “Animal Care“ packt an
Vor zwei Jahren gründete Sina Hanke aus Ellerbek gemeinsam mit Stephanie Schmidt den Tierschutzverein “Animal Care“. Vorher hatten beide viele Erfahrungen während Auslandseinsätzen für andere Organisationen gesammelt.
Ihr eigener Verein hilft zum Beispiel Hunden in Spanien, setzt sich aber genauso für den Tierschutz vor der eigenen Haustür ein. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe, um die Zustände dauerhaft zu verbessern“, sagt die Meeresbiologin. „Hier zuhause liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Kastration von Katzen.“ Denn nicht nur in südlichen Ländern laufen abgemagerte verwilderte Tiere herum – die Zahl der Streuner in Deutschland wird auf rund 2 Millionen geschätzt. „Unser Einsatzgebiet sind die Bauernhöfe, auf denen Katzen sich auch heute noch unkontrolliert vermehren können. Oft herrscht dort noch der Irrglaube, dass die Tiere träge werden und keine Mäuse mehr fangen, wenn sie kastriert sind. Das ist jedoch falsch. Sie sind genauso aktiv, wie vorher.“ Für die Landwirte fallen keine Kosten an. Die Mitglieder des Vereins stellen auf dem Hof Lebendfallen mit Futter auf. Sind die Katzen dann eingefangen werden sie zum Tierarzt gebracht, dort kastriert und meist noch am selben Abend wieder zurückgebracht. Das einzige, was die Helfer sich wünschen, ist, dass die Landwirte anderen Bauern davon berichten und so Werbung für die gute Sache machen. „Rund 80 Tiere konnten wir in den letzten zwei Jahren schon kastrieren lassen“, berichtet die 26-Jährige. Hunderten Katzenwelpen ist somit ein grausames Schicksal erspart worden, denn oft sind die Muttertiere selbst zu schwach, um sie durchzubringen oder die Tierbabys werden einfach umgebracht. „Mittlerweile kommen Landwirte von selbst auf uns zu, weil sie von unseren Aktionen gehört haben, dass freut uns sehr“, sagt die aktive Ellerbekerin. Auch wenn Tiervermittlung nicht zu den Kernaufgaben des Vereins gehört, werden in Einzelfällen auch ganze Katzenwürfe großgezogen und dann an liebevolle Menschen vermittelt.
Wer selbst aktiv werden will, um diese wichtige Tierschutzarbeit zu unterstützen, hat verschiedene Möglichkeiten: Wenn Ihnen auffällt, dass Tiere in Not sind oder eine Kastrationsaktion sinnvoll sein könnte, wenden Sie sich direkt an “Animal Care“. Sina Hanke nimmt den Hinweis entgegen und wird sich vor Ort ein Bild von der Situation machen. Selbstverständlich können Sie als Hinweisgeber anonym bleiben. Es gibt auch die Möglichkeit, Geld zu spenden – Spendenquittungen können ausgestellt werden. Vielleicht kennen Sie auch ein Geschäft, in dem Flyer des Vereins ausgelegt werden können oder eine Spendendose aufgestellt werden darf? Oder Sie möchten selbst aktiv werden, zum Beispiel aufgestellte Fallen kontrollieren und Katzen zum Tierarzt fahren? „Helfer sind immer willkommen, wir freuen uns über jeden, der unsere Arbeit unterstützt“, sagt Sina Hanke. aw
Mehr Informationen im Internet unter www.animalcare-tierschutz.de oder telefonisch unter 0163-868 48 12.
- Sina Hanke und Stephanie Schmidt gründeten “Animal Care“ im Jahr 2012 und setzen sich für Tierschutz im Ausland und hier vor Ort ein
- Die Katzen auf Bauernöfen sollten unbedingt kastriert werden, um Tierleid vorzubeugen
- Die Tiere werden eingefangen und dann zum Tierarzt gebracht