Diskussionsveranstaltung in Bönningstedt

Diskutierten in Bönningstedt über die geplante Gesetzesänderung (v.l.) Dr. Ernst Dieter Rossmann, Maike Jahn-Gehring, Petra Crone, Hans-Peter Stahlund Frauke Foth
Der SPD-Kreisverband Pinneberg hatte Politiker und Experten zu einer Diskussionsveranstaltung nach Bönningstedt eingeladen. Thema war die Generalisierung und damit verbundene Aufwertung der Pflegeberufe. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, aus den Ausbildungsberufen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger den neuen Beruf Pflegefachmann/frau zu machen.
Mit den Bürgern diskutierten Petra Crone, MdB und Pflegeexpertin der SPD-Bundesfraktion, Dr. Ernst Dieter Rossmann, SPD-Abgeordneter für den Kreis Pinneberg, Hans-Peter Stahl, Stellv. Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, Maike Jahn-Gehring, Geschäftsführerin des Alten- und Pflegeheims Fasanenhof und Frauke Foth, Pflegedienstleiterin.
Durch den demografischen Wandel haben sich die Anforderungen an diese Berufe geändert. „Viele ältere Menschen in Pflegeheimen brauchen Krankenpflege. Und in Krankenhäusern gibt es viele pflegebedürftige Menschen“, sagte Petra Crone. „ Durch die generalisierte Ausbildung soll ein neues Berufsbild entstehen, dass diesen Anforderungen gerecht wird.“ Die Ausbildung wird drei Jahre in Vollzeit dauern und beinhaltet schulische und praktische Anteile. Die Praxis soll in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Kinderstationen stattfinden. In Teilzeit soll sie innerhalb von fünf Jahren zu absolvieren sein. Voraussetzung ist ein Realschulabschluss. Dr. Ernst-Dieter Rossmann sagte: „Die EU-Voraussetzung sollte Abitur sein, aber Durchlässigkeit ist uns wichtig. Pflege muss attraktiver werden, da die Ausbildung in Konkurrenz zu Berufen steht, in denen man später mehr verdient.“
Pflegedienstleiterin Frauke Foth erklärte zur praktischen Seite: „Die Qualitätsanforderungen umzusetzen ist schwierig.“ Bereits ausgebildete Kräfte müssten geschult und weiter qualifiziert werden. Und auch bei den Lehrern gäbe es einen hohen Nachschulungsbedarf, da dort vielfach Honorarkräfte im Einsatz seien. Ein wichtiges Thema, dass an diesem Abend von verschiedenen Seiten beleuchtet wurde. aw