Newsticker
Startseite | Arten | Tiergeschichten | Drogensuche in Bönningstedt

Drogensuche in Bönningstedt

Hundestafel in der Winzeldorfer Straße

Aufgeregt schnuppert Lucy an den Möbelstücken. Irgendwo hier müssen die Drogen doch versteckt sein! Kurz vorher hat sie ein spezielles Halsband umgelegt bekommen, dass ihr signalisiert: Achtung, jetzt kommt eine Suche. Die Hundeführerin betritt mit ihr den Raum, in dem die illegalen Substanzen versteckt sein sollen. Sie legt den Hund ab und macht die Ecke, in der Lucy gleich suchen soll, interessant. Dann baut sie Spannung auf und auf Kommando läuft die Hündin los. Es folgt die Feinsuche, in der die Hundeführerin auf ganz bestimmte Möbelstücke oder Ecken zeigt, in denen die Hündin suchen soll. Sie macht ihre Sache gut. Denn sie findet die Stoffe und zeigt den Fund deutlich an. Zur Belohnung gibt es ein kurzes Spiel.
„Gut gemacht“, lobt auch Trainer Hoffmann von der Diensthundestaffel Schleswig-Holstein. Schließlich befindet sich Lucy erst in der Ausbildung. Wenn sie die erfolgreich abgeschlossen hat wird sie mit ihrer Hundeführerin zusammen Heroin, Kokain, Ecstasy, Cannabis und Amphetamine finden können. Außerdem Bargeld. Geübt wird mit echten Stoffen. Zum Beispiel auf dem Fleßner-Hof in Bönningstedt.
Fünf Hundeführer und Hundeführerinnen haben sich hier mit Ausbilder Hoffmann verabredet. Er hat zwei Koffer mit den Drogen dabei und versteckt die Gläser, in denen die Substanzen stecken. Sie werden nur ein kleines Stück aufgedreht. Dann heißt es ein paar Minuten warten, bis sich der Duft entfaltet hat. „Menschen können den Geruch von Kokain, Amphetaminen und Bargeld gar nicht wahrnehmen“, erklärt der Trainer. Maximal 15 Minuten dauert eine solche Suche, die für den Hund eine Höchstleistung ist. „Bis zu 220 Mal atmen die Hunde pro Minute währenddessen. Das ist, als wenn wir sprinten würden“, erklärt Hoffmann. „Dann brauchen sie mindestens eine halbe Stunde Pause.“ Heute geht es um illegale Substanzen, aber auch die Suche nach Bargeld wird mit echten Euronoten geübt. „Die Hunde erkennen den Geruch des Papiers und der Druckerfarbe“, erklärt der Trainer. „Daher reagieren sie bei anderen Geldscheinen nicht.“ Die fünf Hunde heute üben die Suche in Erdhöhe, in Kopfhöhe und darüber. Je nach Ausbildungsstand sind die Verstecke verschieden schwierig, denn Erfolgserlebnisse motivieren die Hunde. Holländische und Belgische Schäferhunde sind für diese Arbeit besonders geeignet. Wirklich beeindruckend, was das stärkste Sinnesorgan der Hunde wahrnehmen kann. aw

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.Benötigte Felder sind markiert *

*