Newsticker
Startseite | Orte | Hasloh | Keine Busverbindung über Hasloh

Keine Busverbindung über Hasloh

Linie 295 fährt weiterhin nur durch Bönningstedt

Rund neun Monate hielt die Linie 295 in Hasloh

Haslohs Bürgermeister Bernhard Brummund (SPD) berichtete enttäuscht von der letzten Sitzung des Pinneberger Kreisausschusses für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verkehr. Thema war der Antrag der Gemeinden Bönningstedt und Hasloh auf Änderung der Strecke der Buslinie 295.

„Eine Aufteilung der Fahrten über Bönningstedt und Hasloh wird es nicht geben“, erklärte Bernhard Brummund. „Unser Antrag ist aus verschiedenen Gründen auf Kreisebene abgelehnt worden.“

Die Buslinie Pinneberg – Garstedt führt regulär über Ellerbek und Bönningstedt. Im Zuge des A7-Ausbaus wurde die Bönningstedter Brücke der K5 (Norderstedter Straße) über die A7 abgerissen und neugebaut. Die Maßnahme dauerte etwa ein Dreivierteljahr und in dieser Zeit wurde die 295 über Hasloh umgeleitet. Nach Abschluss des Brückenneubaus wurde die Linie auf ihren angestammten Weg zurückverlegt.

Ausgelöst durch die temporäre Umleitung über Hasloh hatten die Gemeinden Hasloh und Bönningstedt gemeinsam beantragt, die Umleitungsführung der 295 insofern modifiziert beizubehalten, als dass ab Bönningstedt die Hälfte der Fahrten über Hasloh nach Garstedt geführt wird.

Die Begründung der Ablehnung fußt auf folgenden Analyse-Ergebnissen:
Flügelte (teilte) man die 295 über Hasloh und Bönningstedt, so verlängerte dies den Linienweg und verursachte Mehrkosten. Zudem verschlechterten die Attraktivitätsnachteile dieser Takthalbierung die Marktposition, Rückgänge bei Nachfrage und Einnahmen wären wahrscheinlich, was den Finanzierungsbedarf über die Mehrkosten hinaus voraussichtlich zudem erhöhte.

Dagegen sprechen auch alle Erfahrungswerte der ÖPNV-Landschaft, in der Regionalbuslinien am Verkehrsmarkt immer dann besonders erfolgreich sind, wenn sie direkt, schnell und vertaktet verkehren. Insofern zerlegte eine „Flügelung“ der 295 aus fachlicher Sicht eine starke Linie in zwei schwache Teile, die zudem einen höheren Finanzierungsbedarf hätten und damit verkehrlich und wirtschaftlich nachteilig wären. Deshalb wäre die einzige verkehrlich grundsätzlich theoretisch denkbare Lösung eine zusätzliche Buslinie Bönningstedt – Hasloh – Garstedt einzurichten, die aber mit einem 30/60-Min-Taktfahrplan mindestens das Doppelte der Mehrkosten der 295-Flügelung verursachen würde.

Da die Nachfragepotenziale für drei tangentiale Buslinien über Quickborn, Bönningstedt und Hasloh aber als nicht groß genug bewertet werden, drängt sich eine solche Maßnahme weder aus verkehrlicher noch wirtschaftlicher Sicht auf. Dies gilt umso mehr, wenn man die sehr gute Hasloher Nord/Süd-Bahnversorgung mit Ost/West-Busverknüpfung in Quickborn und Bönningstedt ins Kalkül zieht.

Vor diesem Hintergrund werden sowohl der Antrag auf „Flügelung“ der 295 als auch die theoretische Alternative einer zusätzlichen Linie Bönningstedt – Hasloh – Garstedt verworfen.

Haslohs Bürgermeister gibt aber noch nicht auf. „Nun soll unter der Schwelle einer Buslinie nach einer Lösung gesucht werden“, erklärte er. Kreative Vorschläge der Bürger sind dabei herzlich willkommen! aw

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.Benötigte Felder sind markiert *

*