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“Die Frau, die Nein sagt“

Spannende Lesung im Schnelsener Büchereck

Die letzte Lesung im Schnelsener Büchereck war gut besucht. Kein Wunder bei dem spannenden Thema: Autor Dr. Malte Herwig las aus seinem Buch „Die Frau, die Nein sagte“. Es ist die Biografie der französischen Malerin und Grafikerin Marie Françoise Gilot. Von 1943 bis 1953 lebte sie mit dem 40 Jahre älteren Maler Pablo Picasso zusammen. Sie haben die gemeinsamen Kinder Claude und Paloma. Marie Françoise Gilot war die einzige Frau, die Picasso aus eigenem Entschluss verließ. Alle anderen Beziehungen beendete der Maler selbst. Ein in seiner Welt unvorstellbarer Vorgang. Er nannte sie „Die Frau, die Nein sagt“. Im Buch von Malte Herwig spricht die Künstlerin über ihr Leben mit und ohne den 1973 verstorbenen Picasso. Es ist mit zahlreichen Fotos aus ihrer Jugend, von Picasso, Ihren Kindern und ihren Werken bebildert.
Der Autor veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Medien wie dem Zeit Magazin, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Weltwoche und der New York Times. Außerdem war er mehrere Jahre lang Redakteur im Kulturressort des Spiegels. Aktuell ist er als Autor für das Kulturressort des Sterns tätig. Über Marie Françoise Gilot sagte er: „Für Picasso gab es nur Göttinnen oder Fußabtreter. Für mich ist sie die berühmteste Überlebende der Kunstgeschichte.“ Marie Françoise Gilot sagte: „Ich wusste, es würde eine Katastrophe werden, aber ich wusste es würde sich lohnen, mit Picasso diese Katastrophe zu erleben.“
Wir sprachen mit dem Journalisten, Schriftsteller und Literaturkritiker über sein Buch.
Dorf-Geflüster: Wie kamen Sie auf die Idee ein Buch über Marie Françoise Gilot zu schreiben?
Dr. Malte Herwig:
Ich hatte sie für das SZ-Magazin interviewt und bin noch nie so häufig auf ein Interview angesprochen worden, wie auf dieses. Da entstand die Idee.
D.-G.: Sie haben sich immer wieder mit ihr zu Gesprächen getroffen.
Dr. Malte Herwig:
Über einen Zeitraum von drei Jahren habe ich sie in Paris und New York besucht.
D.-G.: Was hat Sie an der Malerin fasziniert?
Dr. Malte Herwig:
Ihre Lebhaftigkeit, ihre Energie. Sie lacht sehr ansteckend. Außerdem hat Sie die Fähigkeit, Sätze zu sagen, die man sich für die Ewigkeit aufschreiben kann.
D.-G.: Warum wurde sie zur “Frau, die Nein sagte“ und verließ Pablo Picasso nach zehn Jahren?
Dr. Malte Herwig:
Wegen der Kinder. Er konnte Paloma und Claude kein guter liebevoller Vater sein. Sein älterer Sohn Paulo hatte nie eine richtige Schulerziehung bekommen. Sie wollte ihren Kindern ganz andere Perspektiven verschaffen.
D.-G.: Ist Marie Françoise Gilot heute noch künstlerisch tätig?
Dr. Malte Herwig:
Ja, sie lebt und arbeitet abwechselnd in New York und Paris. Ihre Bilder sind weltweit bei Sammlern begehrt.
D.-G.: Vielen Dank für dieses sehr interessante Gespräch.
Interview: Alexandra Wulf

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